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AutorenbildDaniela Eglseder

Leidet meine Katze in einer Katzenpension?

Der Urlaub, die Geschäftsreise, der Umzug oder ähnliche Umstände stehen kurz bevor und es stellt sich die Frage: wohin mit der geliebten Katze? Freunde, Nachbarn, Verwandte und Bekannte könnten doch gefragt werden ob sie die Katze füttern - aber reicht das denn meiner Katze und reicht das auch mir? Nicht zu wissen, wie es ihr geht, so viele Stunden am Tag und auch in der Nacht alleine zu sein oder vielleicht braucht die Katze ja sogar regelmäßig Medikamente?


So wie wir Menschen sehr unterschiedlich sind, sind es auch unsere Katzen. Was für die eine Katze mit großem Stress verbunden ist, ist für die andere Katze kaum der Rede wert.


Was bedeutet Stress für die Katze?


Wir Menschen verbinden Stress mit einem vollen Terminplaner, E-Mails die bearbeitet werden müssen, einem ständig läutenden und blinkenden Telefon und den Aufgaben des alltäglichen Lebens. Nun, natürlich sehen sich unsere Katzen mit all diesen Faktoren nicht konfrontiert, dafür allerdings mit einer Menge anderer. Stress ist lt. Definition: "Der Zustand eines Organismus, der äußeren Einwirkungen ausgesetzt ist, an die der Körper nicht in genügender Weise adaptiert ist".


Also ist es für die Katze mit Stress verbunden, wenn plötzlich die Bezugsperson(en) nicht mehr da sind oder auch wenn sie in einer ihr unbekannten Umgebung ist? Ja ist es.


Allerdings ist die Intensität sehr unterschiedlich und auch jede Katze hat andere Bewältigungsmechanismen und geht daher unterschiedlich mit neuen Herausforderungen um.


Ein Faktor, den ich schon an einigen Katzen beobachten konnte und mir auch von den Katzenhalterinnen immer wieder rückgemeldet wurde und wird, ist, dass die Katzen nach dem Aufenthalt in meinem Katzenzentrum selbstbewusster wirkte und die Katzen untereinander besser miteinander klargekommen sind. Ich sehe einen Aufenthalt in einem fremden Umfeld, wo alle Bedürfnisse der Katzen erfüllt, diese mit viel Sorgfalt, Liebe und Wissen, unter Berücksichtigung ihrer biologischen Verhaltensweisen betreut und verstanden werden, somit als große Chance für die Katze. Als Chance in ihrer Persönlichkeit zu wachsen, Ängste zu minimieren und sich wieder als selbstwirksam zu erleben. Nicht jeder Stress ist ein Distress (= negativer Stress), sondern kann auch ein Eustress (=Katze erkennt, dass sie die Herausforderungen in einem fremden Umfeld, mit fremden Personen und anderen Katzen meistern kann und mitunter sogar spannend findet) sein.


Der Zusammenhang von Gesundheit und Stress bei Katzen

Hat die Katze Stress (in diesem Fall ist der negative Stress gemeint), werden Stresshormone ausgeschüttet, was sich unmittelbar auf das Immunsystem auswirkt. Die Immunzellen verlieren dadurch ihre Fähigkeit sich zu vermehren, um Krankheitserreger abzutöten. Umso wichtiger ist es mir, den Aufenthalt der Katzen so stressfrei wie möglich zu gestalten. Daher ist es so wichtig, die geeignete Betreuungsform für die jeweiligen Katzen zu finden: Einzel- oder Gruppenhaltung. Und ebenso wichtig ist es, dass die Katzenhalter ihre Katzen mit einem guten Gefühl in meine Obhut geben können, denn auch das wirkt sich positiv und stressmindernd auf die Katzen aus.


Gruppenhaltung: gefährlich für die Katze?


Gruppenräume in meiner Katzenpension

Wenn sich unbekannte Katzen miteinander in einer Katzenpension aufhalten, dann zeigen diese sehr unterschiedliche Strategien im Umgang mit dieser ungewohnten Situation. Ungewohnt nämlich dann, wenn dies ihr erster Aufenthalt ist.


Jede Katzenhalterin kann es ihrer Katze erleichtern, sich in einer Katzenpension zurecht zu finden, indem die Katze immer in dieselbe Katzenpension gebracht wird. Denn Katzen merken sich das und müssen sich bei einem erneuten Aufenthalt nicht erneut an die neuen Räumlichkeiten, den Tagesablauf und den dort befindlichen Menschen gewöhnen.


Ob eine Katze verträglich ist mit anderen Katzen oder ihre Artgenossen so gar nicht mag, zeigt sich sehr schnell. In meiner Katzenpension gibt es dafür ein eigenes Integrationszimmer, das ist ein "Vorraum" zum Gruppenraum, in welchem jede neue Katze ihren Aufenthalt beginnt.


Gruppenhaltung Katzenpension Cats Care
Gruppenräume in meiner Katzenpension

Das Integrationszimmer in meiner Katzenpension

Das Integrationszimmer ist quasi der Vorraum zur Gruppenhaltung. Aus diesem können die Neuankömmlinge die bereits anwesenden Katzen, die sich in den Gruppenräumen befinden, durch gesicherte Gittertüren beobachten, beschnuppern und erste Kontakte knüpfen.


Hier zeigt sich für mich schnell, ob für diese Katze eine Gruppenhaltung geeignet ist oder nicht. Manche Katzen wollen schon nach einer halben Stunde in den Gruppenraum, andere bleiben gerne die erste Nacht darin und marschieren neugierig in den Gruppenraum, sobald die Türe geöffnet wird.


Die Vorgehensweise ist immer die, dass die Türe in den Gruppenraum geöffnet wird und die Katzen dann selbstständig dort hinein marschieren. Es gibt auch Katzen, die den Schritt dorthin nicht wagen und meine Unterstützung und meinen Zuspruch brauchen um das „Abenteuer Gruppenraum“ zu wagen.


Integrationszimmer Katzenpension Cats Care
Das Integrationszimmer vor den Gruppenräumen

Kurzaufenthalt zum Kennenlernen

Wenn sich Katzenhalterinnen nicht sicher sind, welche Betreuungsform die geeignete für ihre Katze ist, empfehle ich den ersten Aufenthalt in der Einzelhaltung zu beginnen.


Wenn Gruppenhaltung gewünscht ist und die Katze das noch nicht kennt, empfehle ich vor der geplanten Abwesenheit des Menschen, einen 4-tägigen Kurzaufenthalt, um der Katze die Möglichkeit zu geben, alles kennen zu lernen, bevor sie für einen längeren Aufenthalt kommt.


In diesen vier Tagen kann auch ich eine Einschätzung abgeben, ob die Gruppenhaltung die geeignete Betreuungsform für diese Katze ist.


Daher ist es für jede neue Katze, die in die Gruppenhaltung möchte verpflichtend, vorab einen Kurzaufenthalt im Katzenzentrum zu verbringen.


Kämpfen Katzen in der Katzenpension miteinander?


Wichtig ist zu wissen, dass Katzen generell kein Interesse an einem Kampf mit einem Artgenossen haben. Wieso nicht? In der Natur würden sie dadurch eine Verletzung riskieren, welche sie wiederum zu leichter Beute ihrer natürlichen Feinde macht und dieses Risiko nimmt keine Katze leichtfertig auf sich.


Katzen versuchen Auseinandersetzungen zu vermeiden und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Dabei helfen Kletter- und Liegeflächen an den Wänden, Höhlen in die sie sich zurück ziehen können und viele verschiedene Fress- und Trinkplätze sowie gut platzierte und in ausreichender Menge vorhandene Katzentoiletten. Ein Freigehege bietet zusätzlichen Platz und die Katzen haben hier die Möglichkeit einer Beschäftigung all ihrer Sinne.

Gruppenraum in der Katzenpension Cats Cate
Gruppenraum

Freigehege in der Gruppenhaltung

Ein professionelles Freigehege steht den Katzen, welche sich in der Gruppenhaltung befinden, rund um die Uhr zur Verfügung. Die Katzen können selber entscheiden wie viel Zeit sie draußen und drinnen verbringen wollen. Vor Allem die Freigänger Katzen finden den Weg dorthin sehr schnell. Katzen, die zu Hause in Wohnungshaltung leben, lieben und schätzen das Freigehege ebenso. Hier können Sie geschützt alles in Ruhe beobachten, riechen, erkunden und entdecken.


Das Freigehege dient ebenso dazu, Stress zu minimieren. Draußen sein zu können, ist für viele Katzen eine willkommene Abwechslung und sie entspannen dort deutlich leichter als indoor.


Auch hier habe ich bei der Innenausstattung großen Wert gelegt auf ausreichende Klettermöglichkeiten und Höhlen, in welche sich die Katzen zurück ziehen können, um ihr Sicherheitsbedürfnis zu wahren. Katzen fühlen sich auf erhöhten Positionen immer sicherer als am Boden weil sie von dort alles überblicken können.


Freigehege Katzenpension Cats Care
Freigehege bei den Gruppenräumen

Einzelhaltung in der Katzenpension


Für Katzen, die in der Gruppenhaltung starke Stressanzeichen zeigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zu anderen Katzen können (Spezialfutter erforderlich, Einschränkungen in der Beweglichkeit, Erblindung, Senioren o.ö.) oder die mit Artgenossen noch nicht oder nicht mehr zurechtkommen, ist eine Unterbringung in den katzengerecht ausgestatteten Einzelzimmern eine Option.


Wenn eine Katze noch nie in einer Katzenpension war und die Katzenhalterin unsicher ist, welche Unterbringungsform die geeignete für die Katze ist, empfehle ich gerne den ersten Aufenthalt in der Einzelhaltung zu machen um der Katze einen sanften Start zu ermöglichen. Dort sehe ich dann, wie sie sich allgemein zeigt und wie sie auf die „Nachbarkatzen“ reagiert und kann hier dann auch eine Einschätzung abgeben. Manche Katzen wechsle ich während des ersten Aufenthaltes, nach Absprache mit der Katzenhalterin, in die Gruppenhaltung. Bei manchen Katzen mache ich auch eine Mischform, je nachdem was für die Katze am besten geeignet ist.


Die Einzelzimmer sind katzengerecht gestaltet. So befinden sich keine normalen Türen zu den Nachbarzimmern. Diese wurden ersetzt durch Türen mit einem feinen Gitter oder Glas, die der Katze einen Rundumblick ermöglichen. Damit fühlen sich die Katzen nicht weggesperrt und können mit ihren kätzischen Nachbarn interagieren. Wenn ihnen das zu viel wird, wird die Abtrennung abgehängt, sodass kein Sichtkontakt mehr stattfinden kann.

Einzelzimmer in der Katzenpension
Einzelzimmer in der Katzenpension

Ist meine Katze nicht langweilig im Einzelzimmer?

Oft werde ich gefragt, ob der Katze langweilig wird im Einzelzimmer oder ihr der Freigang da nicht sehr fehlt. In den ersten Tagen sind die Katzen damit beschäftigt, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, alle Gerüche auf zu nehmen, den neuen Menschen kennen zu lernen und auch die ungewohnten Abläufe und Geräusche im Haus.


Das heißt die Katze zeigt sich auch nicht so wie zu Hause in ihrem vertrauten Umfeld. Natürlich ist es für Katzen leichter, wenn sie den Katzenkumpel von zu Hause mitbringen und mit diesem gemeinsam ihre Zeit in der Katzenpension verbringen können.



Gesundheit der Katze und der Umgang mit Krankheiten


Nur gesunde Katzen (gilt nicht für chronische Erkrankungen) können in der Katzenpension aufgenommen werden, das ist ein sehr wichtiger Umstand für die Gesunderhaltung aller Katzen.


Hat die Katze Stress (negativen Stress), werden Stresshormone ausgeschüttet, was sich direkt auf das Immunsystem auswirkt. Die Immunzellen verlieren dadurch ihre Fähigkeit sich zu vermehren, um Krankheitserreger abzutöten.


Umso wichtiger ist es mir, den Aufenthalt der Katzen so stressfrei wie möglich zu gestalten. Daher ist es anfangs wesentlich, die geeignete Betreuungsform für die Katzen zu finden: Einzel- oder Gruppenhaltung.


Und ebenso wichtig ist es, dass die Katzenhalter ihre Katzen mit einem guten Gefühl in meine Obhut geben können, denn auch das wirkt sich positiv und stressmindernd auf die Katzen aus.


Stress entsteht für viele Katzen schon auf Grund des Ortswechsels, der Abwesenheit der Bezugsperson und/oder der Anwesenheit unbekannter, fremder Katzen. Jede Katze reagiert anders auf diese Veränderungen und trotz intensiver Bemühungen von meiner Seite kann ich nicht ausschließen, dass die eine oder andere Katze mit körperlichen Symptomen wie z.B. Durchfall, Schnupfen o.ä auf die ungewohnte Situation reagiert, daran ändert leider auch ein gültiger Impfpass nichts. Eine tierärztliche Behandlung sowie jegliche Maßnahmen, die der Stressreduktion dienen sind für mich wesentliche Bausteine bei der Erhaltung oder Wiederherstellung des Gesundheitszustandes.


Manchmal ist das der Wechsel von der Gruppen- in die Einzelhaltung, Unterstützung durch stressreduzierende Nahrungsergänzungsmittel, der Einsatz von Pheromonen und Ähnlichem. Oftmals ist es auch so, dass die Katzen sich nach einigen Tagen mit der ungewohnten Situation arrangieren und die Symptome wieder von selber abklingen.


So teste ich, ob eine Katze Stress hat

Eines meiner Hauptaugenmerke liegt auf dem Fressverhalten der Katze. Hat eine Katze Stress, ist das erste, was sie einstellt, das Fressen. Daher bitte ich auch darum das gewohnte Nassfutter für die Katze mitzubringen, da hier eine größere Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass sie dieses annimmt.


Jede Katze bekommt zwei Mal täglich ihr gewohntes Nassfutter und Trockenfutter steht ad libitum zur Verfügung. Es wird genau darauf geachtet, dass jede Katze frisst: manche fressen nicht in Anwesenheit von Menschen, sondern dann wenn sie alleine sind. Daher bekommt jede einzelne Katze von mir und meinen Tierpflegerinnen täglich Leckerlis im direkten Kontakt angeboten, da dies die Möglichkeit ist zu überprüfen, ob die Katze frisst. Hier können wir an der unmittelbaren Reaktion sehr viel ableiten und entsprechend reagieren.


Fühlen sich Katzen denn auch wohl in einer Katzenpension?


Es gibt durchaus Katzen, die den Aufenthalt in der Katzenpension genießen. Katzen welche die Auswahl an unterschiedlichen Spielpartnern großartig finden, das Freigehege als wichtige Ressource für sich entdecken und sich ihre Kuscheleinheiten holen.


Einige Katzen marschieren in den Gruppenraum als wären sie nie woanders gewesen, manche streichen vorsichtig an der Wand entlang bis sie sich frei im Raum bewegen.


Wieder andere Katzen marschieren nur auf den oberen Etagen der Kletterelemente da ihnen der Überblick Sicherheit und einige verbringen Tag und Nacht im Freigehege, weil sie sich dort wohler fühlen als im Gruppenraum.


Auch in den Einzelzimmern zeigt sich ein ähnliches Bild: So manch eine Katze betritt das Zimmer und macht sich als erster über den gefüllten Futternapf her, eine andere zieht sich in die Kuschelhöhle zurück und zeigt eindeutig, dass sie derzeit keinen Kontakt möchte, da sie noch mit sich selbst und den vielen neuen Eindrücken beschäftigt ist.


Und jede Form ist in Ordnung, jede Katze darf den Aufenthalt für sich so gestalten, wie es ihrer Persönlichkeit und ihren Bedürfnissen entspricht.




Meine Empfehlung für die Auswahl einer Katzenpension


Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine oder auch meine Katzenpension die richtige Unterbringungsmöglichkeit für Ihre Katze(n) darstellt, machen Sie sich einen Besichtigungstermin aus, damit Sie ein Gespür bekommen und sich selber vor Ort von den Räumlichkeiten und den Menschen dort ein Bild machen können.


Stellen sie alle Fragen, die Sie haben, um eventuelle Unsicherheiten zu beseitigen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Katze für die Gruppenhaltung geeignet ist oder sich doch in Einzelhaltung wohler fühlt, rufen Sie mich an und wir sprechen darüber. In dieser Zeit zeigt sich dann, ob für den gewünschten Buchungszeitraum eine Gruppen- oder Einzelhaltung für Ihre Katze die bessere Unterbringungsform ist.


Und noch ein Tipp: Bringen Sie Ihre Katze nicht an dem Tag in die Katzenpension, an dem Sie in den Urlaub starten, das führt so gut wie immer zu Stress auf allen Seiten. Besser die Katze kommt schon am Vortag in der Katzenpension an, bekommt von der allgemeinen Aufregung zu Hause, dem Koffer packen und den ganzen organisatorischen Tätigkeiten nichts mit und kann ihren Aufenthalt in einer entspannteren Grundhaltung beginnen.


Daniela Eglseder mit Katze auf einem Teppich
Daniela Eglseder, Katzenverhaltensberaterin

"Jede Katze ist so individuell wie wir Menschen es auch sind. Für mich ist es spannend und lehrreich, mit so vielen unterschiedlichen Charakteren zu arbeiten, weil ich mich immer schon für die Individualität der zwei- und vierbeinigen Lebewesen interessiert habe.


Mir ist es ein Herzensanliegen, dass die Katzen die Zeit bei mir im Haus so angenehm wie möglich erleben können und ihre Familienmitglieder dabei ein gutes Gefühl haben.


Mein breitgefächertes Aufgabengebiet hat mir im Laufe der Jahre einen reichen Erfahrungsschatz beschert auf den ich im alltäglichen Handeln zurück greifen kann. Und davon profitieren nicht nur die Katzen.“


Infos und Preise meiner Katzenpension finden Sie hier:

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